Wasser ist wertvoller als Gold. Wir trinken es. Wir gewinnen daraus Nahrungsmittel. Dennoch steht es um die Wasserversorgung in vielen Ländern schlecht. Auch bei uns besaß in früheren Zeiten nicht jeder Haushalt einen direkten Wasserzugang. Heute ist es selbstverständlich, den Wasserhahn aufzudrehen und frisches Wasser grenzenlos fließen zu lassen. Technische Errungenschaften wie die Toilettenspülung oder Wasch- und Geschirrspülmaschinen sind aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken. Aber ist uns eigentlich bewusst, wie viel sauberes Trinkwasser wir dadurch verschwenden? Und wie lange uns frisches Trinkwasser noch zur freien Verfügung stehen wird?
Carl Wilda, Wäscherinnen am Nil, undatiert, Inv. Nr. 6051
Der Nil ist der wichtigste Wasserlieferant in Ägypten. Der Orientmaler Carl Wilda war vor rund 150 Jahren nicht nur von der fremden Atmosphäre des Ortes fasziniert, sondern auch vom exotischen Alltagsleben. Hier schildert er die beschwerliche Arbeit am Nilfufer. Dort wird Wäsche gewaschen, der eigene Körper gereinigt und Wasser in Tonkrügen wegtransportiert. Es müssen oft weite Strecken mit den vollen Wasserkrügen auf dem Kopf zurückgelegt werden. Heute werden dafür jedoch kaum mehr Tongefäßen wie auf Müllers Bild verwendet, sondern moderne Plastikkanister.
Ferdinand Georg Waldmüller, Erschöpfte Kraft, 1854, Inv. Nr. 3656
Auf den ersten Blick ist auf dem Bild von Ferdinand Georg Waldmüller kein Wasser zu sehen. In der dunklen Stube fällt der spärliche Lichtschein einer Nachtlampe auf das friedlich schlafende Kind. Erst dann führt der Blick ins Halbdunkel, wo eine Frau nach langer harter Arbeit erschöpft auf dem Boden liegt. Der Krug auf dem Tisch deutet die mühsame Beschaffung und Nutzung von Wasser in der damaligen Zeit an. Der Weg bis zum nächsten Brunnen und wieder nach Hause zurück war sehr weit und beschwerlich. Hier wird Wasser zu einem kostbaren Gut.
Claude Monet, Fischer auf der Seine bei Poissy, 1882, Inv. Nr. 1288
Wasser spendet Nahrung. Der Fischfang zählt neben der Landwirtschaft und der Viehzucht zu den wichtigsten Lebensmittellieferanten. Auf dem Gemälde von Claude Monet sitzen Fischer in ihren Booten und warten geduldig darauf, dass ein Fisch anbeißt. Monet zieht es wie seine Künstlerkollegen, die Impressionisten, an die Ufer der Seine. Dort halten sie das Leben und die Menschen ihrer Zeit in ihren Bildern fest. Vor allem fangen sie die Stimmung und das Licht ein, das auf der Wasseroberfläche reflektiert. Die Lichtbrechungen auf der spiegelnden und bewegten Wasseroberfläche lassen ein Funkeln aller Regenbogenfarben entstehen.
09.07.2020