Nationalpark Kalkalpen

 

210512_Haselschlucht©Nationalpark Kalkalpen_SieghartsleitnerIn unserer Reihe zu den Nationalparks Österreichs stellen wir euch heute die Kalkalpen in Oberösterreich vor. So viel sei schon verraten: Waldmeer, Gewässerparadies oder Luchslebensraum… die Region hat viele spannende Facetten!

Der Weißrückenspecht – eine der bedeutendsten Vogelarten im Nationalpark – sieht, wenn er über sein Habitat fliegt, vor allem eines: sehr viel Grün. Das Reichraminger Hintergebirge liegt zum größten Teil im Gebiet der Kalkalpen und zählt zu den größten geschlossenen Waldgebieten Österreichs. Keine Straßen durchqueren es, keine Schienen zerschneiden das Landschaftsbild und keine Siedlungen stören die wilde Vegetation und Tierwelt. Nur noch alte Forstwege und Triftstiege erinnern an die ehemalige holzwirtschaftliche Nutzung. Heute wird der Wald sich selbst überlassen und erhält sich und seine Bewohner so auf ganz natürliche Weise.

Flora und Fauna, Flüsse und Feichtauer Seen

 

Vor allem Buchen gedeihen hier prächtig und fügen sich zum größten Buchenwaldschutzgebiet der Alpen zusammen, das von der UNESCO zum Weltnaturerbe ernannt wurde. Mittendrin steht die älteste Buche im gesamten Alpenraum, die mit ihren 550 Jahren so manchen Rekord bricht.

Auf den Geröllhängen tummeln sich Gämsen, Adler ziehen durch die Luft und sogar ein paar scheue Luchse schleichen sich durchs Unterholz – die einzige Population in Österreich!

Auch an Gewässern mangelt es im Nationalpark Kalkalpen nicht. Die Große Schlucht wurde über Jahrtausende vom Großen Bach in das Dolomitengestein gefräst, was seinen natürlichen Lauf und die beeindruckende Höhe der Felswände erklärt. Am Fuße des Hohen Nocks liegen, eingebettet in die malerische Landschaft der Bergwälder, die Feichtauer Seen. Ihr kristallklares Wasser lädt im Sommer zu einer wohlverdienten Abkühlung ein und auch zu anderen Jahreszeiten kann man an den Seeufern mindestens seine Brotzeit genießen.

Erlebnisse im Schutzgebiet

 

Seit 1998 sind die Kalkalpen als Nationalpark anerkannt, 2004 folgten die Ernennung zum Ramsar Schutzgebiet (Feuchtgebiet weltweiter Bedeutung) und zum Natura 2000 Gebiet (Europaschutzgebiet). Diese Schutzsiegel bedeuten jedoch nicht, dass man die Region nicht betreten und hautnah bewundern dürfte. Ganz im Gegenteil: ein weitreichendes Netz an Wanderwegen, Reitpfaden und Mountainbikestrecken durchzieht die Hänge und auch richtige Bergsteiger kommen auf ihre Kosten. Die Besteigung des Hohen Nocks, mit seinen 1963m der höchste Berg im Sengsengebirge, ist ein echtes Erlebnis!

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