Weihnachts- und Silvesterbräuche rund ums Wasser

Unsere Lieblingsressource Wasser ist Teil einiger Traditionen und Bräuche rund um die besinnlichste Zeit im Jahr. Zu Weihnachten und Silvester gibt es in Österreich so einige Brauchtümer, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Vielleicht kommt dir davon ja sogar etwas bekannt vor? Aber weißt du auch, was hinter den jeweiligen Traditionen steckt? Wir haben uns schlau gemacht!

Der Barbarazweig

Bei diesem Brauch stellt man am 4. Dezember einen kahlen Barbarazweig in eine Vase mit Wasser. Blüht der Zweig bis zum Heiligabend auf, soll das Glück im neuen Jahr bringen. Früher war es auch üblich, dass junge Mädchen den einzelnen Zweigen Namen ihrer Verehrer zuwiesen. Der Zweig, der als erster aufblühte, soll den zukünftigen Bräutigam vorhergesagt haben.

Fisch zu Weihnachten

Essen ist für viele besonders wichtig zu Weihnachten. Dabei nimmt Wasser einen bedeutenden Stellenwert ein, denn in vielen Regionen in Europa wird zu Weihnachten traditionell Fisch serviert. Ursprünglich stammt die Tradition, zu Weihnachten Fisch zu essen aus dem Christentum. Die Adventzeit galt als Fastenzeit, wo unter anderem auf Fleisch verzichtet wurde. Im griechischen heißt Fisch „ichthys“ (iχθύς), was gleichzeitig die kürzeste Form des christlichen Glaubensbekenntnisses darstellt. ICHTHYS ist nämlich das Akronym von I=Jesus, CH=Christus, TH=Gottes, Y=Sohn, S=Erlöser. Der Fisch wird zudem als Erkennungszeichen des Christentums verwendet.

Wasserkübel neben dem Christbaum

Nicht nur wegen einer möglichen Brandgefahr durch vergessene Kerzen lohnt es sich, einen Wasserkübel neben dem Christbaum aufzustellen. Auch ist es ratsam, einen Kübel Wasser neben den Weihnachtsbaum zu haben, damit dieser länger frisch bleibt. Es gibt mittlerweile auch Baumständer, bei denen ein Wasserbehälter inkludiert ist. Egal welche Variante ihr wählt, es sollte regelmäßig der Wasserstand kontrolliert werden.

Christbaumtauchen

Das Christbaumtauchen ist ein relativ junger Weihnachtsbrauch. Dabei wird ein Weihnachtsbaum samt Lichterkette im Wasser versenkt. Am letzten Samstag vor Heiligabend wird dieser dann wieder aus dem Wasser gezogen. Ursprünglich entstand das Event im Jahr 1966, um den Kindern des SOS Kinderdorfs Altmünster eine Freude zu machen. Aber auch im See verunglückten Menschen wird an diesem Tag gedacht. Am Ende der Veranstaltung bekommen Kinder zudem kleine Gaben. Dieses Jahr wird der Christbaum am 22. Dezember „aufgetaucht“.

Bleigießen

Bleigießen an Silvester ist eine bekannte und weit verbreitete Tradition. Bereits die Römer nutzten diese Methode als Orakel, um ihre Zukunft vorherzusagen. Dabei wird ein Stück Blei auf einem Löffel über einer Kerzenflamme geschmolzen und anschließend in kaltes Wasser gegossen, woraufhin das Blei vollständig erhärtet. Anhand der Figuren, die dabei entstehen, wird die Zukunft für das kommende Jahr gedeutet. Wird beispielsweise eine Blume gegossen, kündigt sich damit eine neue Freundschaft an, ein Ei steht hingegen für Familienzuwachs.

Das Metall sollte man allerdings mit Vorsicht verwenden. Blei gilt nämlich bereits in kleineren Mengen als gesundheitsschädigend. Schon durch das Erhitzen entstehen Oxide, die über die Raumluft in die Atemwege gelangen. Nachdem die Europäische Union neue Grenzwerte für die Chemikalienverordnung festgelegt hat, soll das Bleigießen 2018 nun der Vergangenheit angehören und die Sets im Einzelhandel nicht mehr zum Verkauf angeboten werden.

Unser Tipp für eine gesunde Alternative zum Bleigießen:

Einfach geschmolzenes Wachs verwenden und ebenso in kaltes Wasser gießen. Auch das Wachs erhärtet in Sekunden und verschiedenste Formen entstehen. Diese Methode schadet weder der Umwelt noch unserem Körper und macht genauso viel Spaß!

Bedeutungsvolles Weihwasser

Zuletzt darf das Weihwasser natürlich nicht fehlen. Im Christentum hat das Weihwasser das ganze Jahr über eine wichtige Bedeutung. Das besondere Wasser ist ein Zeichen des Lebens, der Reinigung und der Segnung. Am 06. Jänner, der Dreikönigstag, ziehen die Sternsinger durch die Straßen und segnen Häuser. Dabei wird der Dreikönigsspruch C+M+B (Caspar + Melchior + Balthasar) über die Türe geschrieben und zusätzlich auch öfter das Heim mit Weihwasser gesegnet.

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