Schon vor 6500 Jahren begann die Geschichte des Tauchens, denn der Mensch war schon immer eng an das Wasser gebunden. Seit Urzeiten sind die Gewässer Nahrungsgrundlage und Transportweg zugleich. Daher wurde schon früh versucht die Bereiche unter der Wasseroberfläche zu erkunden.
Schweben unter Wasser
Beim Tauchen bewegt sich der Mensch unter der Wasseroberfläche. Getaucht werden kann sowohl in stehenden als auch in fließenden Süß- und Salzgewässern. Das Tauchen ermöglicht es dem Menschen, eine Umgebung zu erkunden, mit der er in seinem natürlichen Lebensraum in dieser Weise niemals in Kontakt kommen würde. Abenteuerliche Erlebnisse, faszinierende Aussichten und das Gefühl von Schwerelosigkeit im Wasser sind noch lange nicht alles, was das Tauchen ausmacht. Beim Tauchen werden alle Hauptmuskelgruppen des Körpers trainiert, es erhöht die Lungenkapazität und verbessert dadurch die Atmung. Mensch und Wasser werden so auf einzigartige Art und Weise in Einklang gebracht.
Unterschiedliche Arten des Tauchens
- Schnorcheltauchen: Schnorcheln wird wie der Name schon sagt mit Hilfe eines Schnorchels, also eine Luftrohrs, ausgeführt. Als zusätzliche Ausrüstung dienen eine Tauchermaske und manchmal Flossen. Experten raten zusätzlich zu einem Tauchanzug und einer Schnorchelweste. Damit der Taucher unter Wasser atmen kann, muss er kurz unter der Wasseroberfläche schwimmen um Luft zu holen. Beim Abtauchen wird die Luft dann angehalten. Somit ist die Länge des Unterwasserausflugs von der Kondition des Tauchers und dessen Fähigkeit die Luft anzuhalten abhängig. Danach muss der Schnorchler wieder an die Wasseroberfläche retour. Hier kann der Taucher natürlich solange die Unterwasserwelt beobachten, wie er will. Denn durch den Schnorchel bekommt er an der Wasseroberfläche durchgehend Luft.
- Gerätetauchen: Beim Gerätetauchen sind ganz andere Möglichkeiten gegeben. Durch den Einsatz von speziellen Tauchgeräten hat man die Möglichkeit eine längere Zeit unter Wasser zu verbringen und kann so auch weitere Strecken zurücklegen, oder Höhlen und versunkene Schiffe erforschen. Beim Gerätetauchen befindet sich der Taucher unter Wasser in einem Schwebezustand. Diesen erreicht er durch ein Tariersystem. Zu seiner Ausrüstung zählt neben dem Schnorchel-Equipment ein Atemgasvorrat in einer Flasche und ein Atemregler, der die Sauerstoffaufnahme ermöglicht. Ein Tauchgang führt je nach Erfahrung und Ausbildungsgrad in Tiefen von zehn bis 30 Meter und dauert je nach Kondition zwischen 30 und 60 Minuten.
- Tech-Tauchen: Tech-Tauchen ist eine abgewandelte Art des Gerätetauchens. Durch neue Techniken wird dabei versucht, die Tauchzeit weiter zu verlängern.
- Freitauchen (Apnoe): Apnoetauchen nennt man das Tauchen mit der eigenen Atemluft. Die Ausrüstung wird auf ein Minimum reduziert und besteht meist nur aus Tauchanzug, Tauchermaske, Flossen. Manchmal kommt noch ein kleines Ballastgewicht zum Einsatz. Vor dem Abtauchen nimmt der Taucher einen großen Atemzug. Unter Wasser wird von den Freitauchern dann nicht mehr eingeatmet – ihnen reicht nur dieser eine Atemzug. Daher brauchen sie auch keine Luftflasche. Apnoetauchen ist die älteste und ursprünglichste Form des Tauchens. Schon aus der Steinzeit ist diese Art bekannt. Heute ist sie häufig eine Freizeitbeschäftigung, wird aber auch als Wettkampfsport ausgeübt – wobei hier versucht wird durch gezieltes Training immer längere Apnoezeiten zu erreichen. Dabei gibt es die Disziplinen Zeittauchen, Streckentauchen mit und ohne Flossen und Tiefentauchen. Bei letzteren hält ein Österreicher den Weltrekord. Sowohl im Bereich Tieftauchen mit variablen Gewicht und dem Bereich NoLimit. Hier liegt der Rekord von Herbert Nitsch bei 214 Metern.
Tauchen als Beruf
Tauchen ist nicht nur ein Sport, sondern für manche Menschen auch ein Beruf. Dabei üben Taucher in diesem Fall gewerbliche Tätigkeiten unter Wasser aus. Diese sind meist anstrengend und mit hohem körperlichen Aufwand verbunden. Ein Berufstaucher taucht nicht mit Luftflaschen (Ausnahmen bilden hier Bergungstaucher und Marinetaucher), sondern ist meist mit einem Taucherhelm ausgestattet, der die Luftversorgung über Schläuche zur Oberfläche regelt. Berufstaucher führen Bauarbeiten an Gebäude, Brücken oder Wasserkraftwerken durch, sind in der Reinigung von Industrieanlagen oder Kläranlagen aktiv oder kümmern sich um die Instandhaltung und Reparatur von Schiffen. Der Beruf des Tauchlehrers zählt im übrigen nicht zu den Berufstauchern.
Eistauchen
Auch Eistauchen ist eine spannende Möglichkeit, die Unterwasserwelt zu erkunden. Der Ort für das Eistauchen ist ein zugefrorener See. Hier taucht man unter einer oft zentimeterdicken Eisdecke. Meist wird mit Geräten getaucht. Doch als Extremsport gibt es auch Apnoetauchen unter Eis. Eistauchen ist nicht ungefährlich, da der Tauchgang nicht einfach durch Auftauchen an die Oberfläche abgebrochen werden kann. Auch die Unterkühlung kann zum Problem werden. Daher nutzt man meist einen Trockentauchanzug. Um zusätzlich geschützt zu sein, sollte man nur vereisungsunempfindliche Atemregler verwenden und davon zwei mit unter Wasser haben. Wichtig ist auch ein aufschwimmendes reißfestes Tauchseil und ein zusätzliches Sicherungsseil. Ohne dieses läuft man Gefahr das Einstiegsloch nicht wiederzufinden. Eistauchen sollte man immer in Gruppen und nur wenn man ein sehr erfahrener Taucher ist.