Laut der Europäischen Umweltagentur ist Österreich eines von vier europäischen Ländern, die die EU-Vorgaben zu kommunaler Abwasserentsorgung zu 100% erfüllen.
Die Entsorgung kommunaler Abwässer ist ein wichtiger Beitrag zur Reinhaltung der Gewässer. In Österreich ist die flächendeckende Behandlung von kommunalem Abwasser sehr gut sichergestellt. Seit 1959 wurden nämlich rund 50 Milliarden Euro in die Abwasserentsorgung investiert.
Hohe Standards
Der Bericht der EU zeigt, dass in den letzten beiden Jahren erneut eine Steigerung des bereits sehr hohen Anschlussgrades an kommunale Kläranlagen auf 95,9% erzielt werden konnte. Insgesamt ergibt das eine Länge von etwa 171.000 km Trinkwasser- und Abwasserleitungen. Durch alle kommunalen Kläranlagen in ganz Österreich werden 81% des Stickstoffs und 91% des Phosphors aus dem Abwasser entfernt. Um diese hohen Standards weiter erfüllen zu können, muss die über Jahrzehnte geschaffene Infrastruktur aufrechterhalten, wenn nötig erneuert und laufend verbessert werden.
Die Kommunale-Abwasser-Richtlinie der EU
Die Richtlinie regelt das Sammeln, Behandeln und Einleiten von kommunalem Abwasser und das Behandeln und Einleiten von Abwasser bestimmter Industriebranchen. Die Europäische Kommission hat die Richtlinie als sehr erfolgreich evaluiert: Die Belastung durch bestimmte Schadstoffe aus städtischen Punktquellen konnte verringert werden. Es gibt aber auch Verbesserungsbedarf, vor allem in der Finanzierung, der Mischwasserentlastung und im Umgang mit bisher nicht geregelten Schadstoffen wie Arzneimittel und Mikroplastik. Im Jahr 2022 will die Europäische Kommission die Richtlinie überarbeiten.
Wie funktioniet eine Kläranlage?
Wenn du genau wissen möchtest, was in einer Kläranlage passiert, schau dir unser Video mit Michael Buchinger an.