Interview mit Institutsleiterin im Bundesamt für Wasserwirtschaft

DanielaAchleitnerIn Österreich gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen sogenannten Wasserberufen. Die Kategorie ist breit gefächert: Von Brunnenbauer*in über Hafenmeister*in bis hin zu Klärwärt*in. Viele dieser Jobs gehören zu den MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik), in denen nach wie vor viel weniger Frauen als Männer arbeiten.

Wir haben Daniela Achleitner interviewt. Sie ist Institutsleiterin im Bundesamt für Wasserwirtschaft, Institut für Gewässerökologie und Fischereiwirtschaft (BAW-IGF). Dieses Institut kümmert sich unter anderem um Fischzüchtungen, die Bestimmung des Zustands von Gewässern und gilt als Ansprechpartner für Fischproduzenten sowie für die Landwirtschaft bei Themen rund um Wasserkultur und Teichwirtschaft. Wir wollten unter anderem wissen, warum sie sich für diesen Beruf entschieden hat und welchen Herausforderungen sie sich stellen muss.

Warum haben Sie sich für den Beruf entschieden?

Ich bin einfach aus tiefstem Herzen eine Gewässerökologin! Die an unserem Standort bearbeitete Vielfalt an gewässerökologischen und fischereibiologischen Fragestellungen, die Vernetzung von Forschung und Praxis und die unmittelbare Nähe zu allen Aquakultur-Branchenbereichen vereinen alles, was ich mir für meine tägliche Arbeit immer gewünscht habe.

Wie schaut Ihr Berufsalltag aus?

Als Institutsleiterin bin ich naturgemäß nicht mehr so viel im Freiland wie ich es gerne wäre, heute stehen bei mir großteils organisatorische Punkte am Programm. Wichtig sind der Überblick und die Koordination im gesamten Institutsgeschehen, ein offenes Ohr für alle auftauchenden Probleme und natürlich immer möglichst schnell eine umsetzbare Lösung für die vielen unvorhersehbaren Fragen im normalen Tagesgeschäft.

Was war bisher Ihr schönster Moment in dem Beruf?

Es gab glücklicherweise sehr, sehr viele wunderschöne Begebenheiten in den letzten 24 Jahren am IGF! Wertvolle Gespräche mit Kolleg*innen, verdiente Abschlüsse von Facharbeiter*innen/Meister*innen, das „Hochgefühl“ nach gelungenen Fachveranstaltungen – als Gewässerökologin bleiben mir aber auch ganz besonders die speziellen Stimmungen am Wasser, wie sonnendurchflutete Morgennebel, unglaubliche Wasser- /Himmelsfarben, überstandene Stürme und stimmungsvolle Sonnenuntergänge in Erinnerung.

Welchen Herausforderungen sind Sie bisher als Institutsleiterin begegnet?

Wie wohl bei den meisten Chefs sind die Hauptherausforderungen das Personal und das Geld. Wie wir mit den knappen personellen und finanziellen Mitteln, die Vielzahl der an uns gestellten Aufgaben lösen können, wird mich in den nächsten Jahren wohl weiterhin tagtäglich fordern.

Was ist das Spannendste, das Sie bisher in Ihrem Beruf gelernt haben?

Für mich als Gewässerökologin mit Leib und Seele ist das Spannendste natürlich die Freilandarbeit. Der Umgang mit Kiemennetzen, Elektroaggregaten, Motorbooten und das Erforschen von „Neuland“, wenn es um die Erhebung eines bislang unbekannten Fischbestandes geht, sorgen in meinem Berufsleben immer wieder für Spannung und Freude.

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