Der Nationalpark Hohe Tauern feiert Jubiläum – vor 50 Jahren wurde mit der Unterzeichnung der Dreiländer-Vereinbarung der Grundstein für den Nationalpark Hohe Tauern gesetzt. Der Nationalpark Hohe Tauern erstreckt sich über die drei Bundesländer Kärnten, Salzburg und Tirol auf einer Fläche von insgesamt 1.856 km². Er ist somit das größte Naturschutzgebiet in Österreich. Die Hohen Tauern bieten nicht nur etlichen Tier- und Pflanzenarten ein Paradies, um sich zu entfalten, auch der Mensch kann vom Erholungsgebiet profitieren.
Geschichte des größten Nationalparks im Alpenraum
Durch das enorme Wirtschaftswachstum nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden immer mehr Pläne für den Bau von Infrastruktur für Tourismus und Energieversorgung in der Region Hohe Tauern. Mit diesen Vorhaben stiegen aber auch die Bedenken über die Zerstörung der Umwelt. Dabei entstand die Idee der Etablierung eines Nationalparks nach Vorbild des Yellowstone Nationalparks in den USA. Schlussendlich unterzeichneten 1971 die drei Landeshauptleute aus Kärnten, Salzburg und Tirol in Heiligenblut die Dreiländer-Vereinbarung zur Errichtung des Nationalparks Hohe Tauern. Diese Unterzeichnung setzte den Grundstein für die Entwicklung von Nationalparks in Österreich. Nach der Etablierung von rechtlichen Voraussetzungen sowie nach etlichen Dialogen zwischen verschiedenen Interessensgruppen konnte in den 1980er Jahren der Nationalpark über die drei Ländern hinweg entstehen – die Geburt des größten Nationalparks im Alpenraum.
Lebensraum für Flora und Fauna
Der Nationalpark Hohe Tauern zeichnet sich durch seine biologische und ökologische Vielfalt aus. Mehr als 3.500 Pflanzen- und 10.000 Tierarten befinden sich im Nationalpark. Dabei sind einige davon sehr selten und stehen unter Artenschutz. Die unterschiedlichen Pflanzen- und Tierarten verteilen sich auf die verschiedenen Regionen und Höhenlagen und sind an die unterschiedlichen Lebensbedingungen angepasst. Die Hohen Tauern bieten diesen Arten einen schützenden Lebensraum und somit die Basis, um fortbestehen zu können. So fühlen sich Bartgeier, Steinadler, Steinböcke und Gämse im Nationalpark besonders wohl. Unter den Pflanzen können geschützte Arten wie Edelweiß, Gletscher-Hahnenfuß oder Enziane im Park bestaunt werden.
Fließendes, stehendes und gefrorenes Wasser
Mit den insgesamt 551 Seen, 297 Bäche und 26 Wasserfällen ist der Nationalpark Hohe Tauern ein echtes Wasserparadies. Die zahlreichen Wasserflächen bilden sowohl Tieren als auch verschiedenen Pflanzenarten eine wesentliche Lebensgrundlage. Zusätzlich befinden sich 250 Gletscher in den Hohen Tauern, die es zu schützen gilt, da sie sowohl Einfluss auf den Wasserhaushalt, aber auch auf das Mikroklima haben. Das Gletscherschmelzen ist außerdem ein wesentlicher Indikator für den Klimawandel.