Hecht

HechtDer Hecht ist beinahe in ganz Europa und in einigen Teilen Westasiens zu finden. Ausnahmen bilden Island, Süditalien, Dalmatien und Griechenland. Er ist ein Raubfisch und lebt überwiegend in Fließgewässern, aber auch in Seen und größeren Teichen. Der Hecht ist ein Standfisch – also ein Fisch, der im Gegensatz zum Wanderfisch ein festes Revier bewohnt, das er auch zum Laichen nicht verlässt. Der Hecht hält sich gerne unter überhängenden Uferpartien auf, die ihm ein gutes Versteck bieten und bevorzugt an Schilfgürtel liegen.

Lang gestreckt von Kopf bis Flosse
Der Hecht zeichnet sich durch einen langen torpedoförmigen Körper aus, der in einen ebenfalls lang gestreckten Kopf übergeht. Zumeist ist der Hecht grün-bräunlich gefärbt – jedoch ist seine Färbung abhängig vom Lebensraum, weshalb es auch anders gefärbte Exemplare gibt. Der gesamte Körper des Hechts schreit bereits: Ich bin ein Raubtier! Wieso? Naja zum Beispiel befinden sich die Afterflosse und die Rückenflosse am hinteren Teil des Körpers, was dem Hecht eine blitzartige Beschleunigung und eine flexible Bewegungsfreiheit im Wasser ermöglicht. Diese Eigenschaften erleichtert ihm die Jagd.
 
Das oberständige Maul des Hechts erinnert an einen Entenschnabel. In diesem Maul befinden sich Fang- und Hechelzähne, die sich ideal zum erlegen von Beute eignen. Weibliche Hechte erreichen in der Regel eine voluminöse Körpergröße von bis zu 1,5 Metern, im Durschschnitt sind aber beide Geschlechter ungefähr 100 Zentimeter lang. Dennoch sind die kleineren Exemplare häufig männlich.
 
Als Räuber zählen Frösche, Vögel und kleine Säugetiere zum Beutespektrum der Fische. Der Hecht ist aber auch ein Kannibale. Er frißt also auch seine Artgenossen. Aufgrund des Kannibalismus erreichen nur wenige Tiere das Höchstalter von 30 Jahren. Über 90 Prozent der Junghechte werden zuvor von ihren Artgenossen gefressen. Beachtlich dabei ist, dass ein Hecht Artgenossen fressen kann, die bis zu 70 Prozent seiner eigenen Körpergröße messen.
Vermehrung trotz Kannibalismus
Die Laichzeit der Hechte beginnt in unseren Breitengraden im Februar und zieht sich oft bis in den Mai. Bereits im November dringen Männchen in die weiblichen Reviere ein. Während dieser Zeit buhlen oftmals mehrere Männchen um ein Weibchen, was in der Regel zu heftigen Revierkämpfen führt. Dabei steigt die Aggressivität ab November kontinuierlich an. Letztlich kommt nur das stärkste Männchen zur Paarung.
 
Die Vermehrung findet an bewachsenen Uferzonen und auf überfluteten Wiesen statt. Das Weibchen ist in der Lage, bis zu 40.000 Eier pro Kilogramm Körpergewicht zu bilden. Diese Eier werden an Pflanzen, Ästen oder ähnlichem „angeklebt“, damit sie nicht von der Strömung fortgespült werden. Während der Paarung unterliegt das Weibchen einer Fresshemmung. Dies verhindert, dass die Männchen in dieser Zeit zu ihren Fressopfern werden. Diese Fresshemmung ist allerdings kurz nach der Paarung wieder vorbei und die kleineren Männchen müssen dann wieder auf der Hut sein.
 
Aus den abgelgten Eiern schlüpfen schon nach 10 bis 30 Tagen Larven. Um sich die erste Zeit ernähren zu können, kleben sie sich mittels einer Kopfdrüse an das vorhandene Substrat und zehren so vom Dottersack. Aber schon nach kurzer Zeit schwimmen die Minihechte frei und beginnen mit der Aufnahme von tierischer Nahrung, die anfangs aus Wasserflöhen, Hüpferlingen und anderem Zooplankton besteht. Hat der Nachwuchs eine Körperlänge von 2 cm erreicht, beginnnt er zu jagen. Beute bildet die Fischbrut anderer Fische. Die kleinen Hechte wachsen dann sehr schnell und sind bereits nach einem Jahr 15 cm lang.
Skip to content