Er ist der Namensgeber für die Familie der Karpfenfische, zu der ca. 2.500 Fischarten zählen. Seinen Ursprung hat der Karpfen in Asien. Die Römer brachten ihn im Mittelalter als Speise- und Zuchtfisch nach Europa. Heute ist der Karpfen in vielen Gewässern rund um den Erdball zu finden.
Unkompliziert und köstlich
Karpfen bevorzugen warme stehende oder langsam fließende Gewässer mit einem weichen pflanzenbewachsenen Grund, den sie mit ihrem ausstülpbaren Rüssel nach lebenden Kleintieren durchwühlen. Der Karpfen ist relativ unempfindlich gegenüber Schwankungen des pH-Wertes und des Sauerstoffgehaltes. Der beliebte Speisefisch lässt sich auch von trübem Wasser nicht verschrecken und wird – vielleicht auch deshalb – seit jeher in Österreich naturnah und ökologisch in Teichen, vorwiegend im Waldviertel gezüchtet. Karpfenfleisch ist sehr schmackhaft und unter richtigen Haltungsbedingungen auch fettarm. Der unkomplizierte Fisch kann bis zu 40 Jahr alt werden. Die durchschnittliche Länge eines Speisekarpfens beträgt 50 cm bei einem Gewicht von ca. zwei Kilo. In freien Gewässern wurden bereits Exemplare mit über einem Meter Länge und 25 Kilo gefangen.
Sein äußeres Erscheinungsbild
Die Rückenfärbung des Karpfens ist bräunlich-grün, die Flanken sind heller und der Bauch weißlich. Die Flossen sind dunkelgrau, oft mit bläulichem Schein. Der Körper des Karpfens – der ganz oder nur teilweise beschuppt ist – ist seitlich zusammengedrückt, er besitzt eine Rückenflosse und vier Barteln – davon sind zwei kürzere an der Oberlippe, zwei längere in den Maulwinkeln.
Ernährung und Lebensweise
Der Karpfen ernährt sich von Pflanzen, Würmern, Kleinkrebsen, Insektenlarven und anderen Kleinstlebewesen, auch größere Exemplare fressen immer noch tierisches Plankton. Als Schwarmfisch sucht der Karpfen zusammen mit Artgenossen und teils anderen Friedfischen gemeinsam, den Gewässergrund systematisch nach Nahrung ab. Das Aufwirbeln des Schlamms hat dabei oft eine Wassertrübung zur Folge. Dank seiner vier Bartfäden am Maul kann der Karpfen auch im trüben Wasser seine Beute ertasten.
Fortpflanzung & Überwinterung
Erst ab dem dritten Lebensjahr sind die weiblichen Karpfen geschlechtsreif. In der Laichzeit, welche in Europa zwischen Mai und Juli ist, legt das Weibchen in warmen pflanzenreichen Wasserbereichen und überfluteten Wiesen bis zu einer Million winziger Eier auf den Unterwasserpflanzen ab. Das Männchen befruchtet diese durch das Abgeben seiner Samen ins Wasser. Nach ungefähr einer Woche schlüpfen aus den Eiern kleine Fische, deren erste Nahrung vorwiegend aus tierischem Plankton besteht.
Wie auch bei anderen Fischarten zu beobachten, ist die Aktivität der Karpfen im Winter aufgrund der niedrigen Wassertemperatur stark eingeschränkt, sie nehmen aber immer noch hier und da Nahrung zu sich.
Quellen: Vinzenz Bammer BAW, Fischgenuss, Dicht am Fisch, Wikipedia, LFVOOE, KidsNet, Natur und Bildung, Fischlexikon