Die Schleie, auch Schlei genannt, wird zu den karpfenartigen Fischen gezählt. Sie lebt am Grund langsam strömender oder stehender Gewässer und flacher, warmer und krautreichen Seen. Vereinzelt sind sie auch im Brackwasser und in den Alpen bis zu 1.600 Metern über dem Meeresspiegel anzutreffen. Man findet sie fast in ganz Europa, mit Ausnahme von Griechenland, Schottland und Nordskandinavien, sowie in Teilen Asiens.
Schleien sind sehr anpassungsfähige Fische. Sie können sowohl geringen Sauerstoffgehalt als auch hohen Ph-Werten im Wasser, wie sie in saurem Moor vorkommen, trotzen. Im Sommer fühlen sie sich auch in abgestandenem Wasser wohl. Ihre Fähigkeit in eine Kälte- oder Hitzestarre zu verfallen, ermöglicht ihnen außerdem kurzfristig auch sehr extremen Sauerstoffmangel zu überleben.
Etwas schleimig
Ihr Name rührt von ihrer schleimigen Oberfläche her. Darunter befindet sich eine Lederhaut mit vielen kleinen Rundschuppen. Schleien haben eine dunkeloliv bis bräunliche Färbung, ihre Flanken können mitunter auch einen grünlichen Messingstich haben, während ihr Bauch gelb ist. Es gibt auch eine sogenannte „Goldschleie“. Diese Zuchtformen hat eine rotgelbe Färbung und lebt ausschließlich in Zierteichen. Schleien haben zudem einen auffallend hohen Schwanzstiel mit einer gerade abschließenden Schwanzflosse. An der Bauchflosse lassen sich die Geschlechter unterscheiden. Während sie bei den Männchen groß und löffelförmig ist, hat sie bei den Weibchen eine längere, spitzere und eher dreieckige Form.
Im Durchschnitt wird eine Schleie 20 bis 30 cm groß. Es hat aber auch schon Exemplare von bis zu 70 cm gegeben. Je nach Größe kann der Fisch ein Gewicht von zehn Kilo erreichen. Schleien wachsen vergleichsweise langsam. Erst nach drei Jahren erreichen sie ein Gewicht von 200 – 300 Gramm bei einer Größe von circa 25 Zentimetern. Sie können über 20 Jahre alt werden.
Warm und flach zur Laichzeit
Nach 4 Jahren werden sie geschlechtsreif. Im April, sobald das Wasser eine Temperatur von 18 – 20 Grad erreicht hat, beginnt die Laichzeit. Dann sammeln sich die Fische in größeren Schwärmen und begeben sich auf die Suche nach Laichplätzen in flachen Uferregionen mit dichtem Pflanzenbewuchs. Dort legen die Weibchen etwa 300.000 klebrige, 1-1,4 Millimeter große Eier. Diese heften sich an die Wasserpflanzen. Das Eierlegen wiederholt sich in einem zweiwöchigen Intervall über einen Zeitraum von etwa zwei Monaten.
Die Larven schlüpfen jeweils nach vier bis fünf Tagen und ernähren sich die erste Zeit noch aus ihrem Dottersack. Anschließend gehen sie zur regulären Nahrung von Schleien über. Überwiegend sind das Kleintiere. Zuckmücken- und Fliegenlarven, aber auch Schnecken, Krebse, Muscheln und Algen.
Quellen: fischlexikon.eu