Fisch des Jahres 2014
We proudly present: der Sterlet ist unser Liebling des Jahres!
Warum? Er ist der Kleinste aus der Familie der Störe. Der Justin Bieber unter den Megapopstars, wenn man so will. Der Danny Devito unter den Hollywoodlieblingen, die Kylie Minogue unter den größten Starlets der Welt.
Man glaubt es ja kaum: Er kann bis zu einem Meter lang werden, wiegt zwischen sieben und 16 Kilogramm und wird schon mal 27 Jahren alt. Und dennoch ist er der kleine Süße unter seinen Artverwandten. Der Name Sterlet kommt entweder von seinem russischen Namen Sterlyad oder vom Verb „sterlen“, das so viel bedeutet wie „in etwas herum stochern“. Ganz sicher sind sich da die Experten aber nicht.
Der Sterlet ist ein reiner Süßwasserfisch, der sich eher am Boden von Flüssen und See aufhält. Man findet ihn vor allem in den Zuflüssen zum Schwarzen Meer, Weißen Meer, Kaspischen Meer, Asowschen Meer und der Karasee.
Hello again, Sterlet!
In der Donau war der Sterlet einst weit verbreitet. Durch unterschiedliche Eingriffe wurde sein Bestand in der Vergangenheit aber minimiert. Die Staustufen entlang der Donau behinderten den Laichaufstieg, der früher den Fisch mitunter auch bis über Ulm hinaus führte.
In den letzten Jahren wurde die Strukturvielfalt der Donau verbessert und das Gewässernetz in der alten Flusslandschaft revitalisiert. Dadurch findet der Sterlet in der Donau zunehmend wieder eine günstige Lebensgrundlage vor. Auch im Rest von Europa wurde der Sterlet in den letzten Jahren in verschiedenen Gebieten wieder eingesetzt.
Schlank und zackig
Der Sterlet hat einen schlanken Körper, der an der oberen Seite graubraun bis olivgrün und an der Bauchseite cremefarben bis leicht weißlich gefärbt ist. Er trägt bis zu achtzehn leicht gezackte, dicht beisammen stehende Rückenschilder. Sehr weit hinten am Körper liegen die Bauch- und die Rückenflosse. Nahe am Kopf sind seine Brustflossen. Die Schwanzflosse ist leicht gegabelt. Ihr oberer Teil ist deutlich größer als der untere Teil. Die Schnauze des Sterlets kann stumpf, aber bei anderen Exemplaren auch wieder lang und spitz sein. Vielfältig sind sie also, die Sterlets. Am Ende ist jede Sterlet-Schnauze jedenfalls leicht nach oben gebogen. Hier entdeckt man auch vier ausgefranste, runde Bartfäden.
Baby Sterlets?
Im Frühjahr beginnt der Schnee zu schmelzen und die Pegelstände der Flüsse steigen. Dies scheint der auslösende Reiz für die Laichwanderungen des Sterlets zu sein. Eine Sterlet-Dame bewegt sich dann in Richtung der Oberläufe, wo sie im Mai und Juni in kräftiger Strömung über Kiesgrund ablaicht.
Ein Weibchen legt dann schon bis zu 30.000 Eier je Kilogramm ihres Körpergewichts. Diese haften mit ihrer klebrigen Oberfläche am Kies.
Schon nach vier bis fünf Tagen schlüpfen die schwarzen, kaulquappenähnlichen, sieben Millimeter langen Jungfische, um dann ihre erste Lebenszeit in ruhigen Flachwasserzonen zu verbringen, in die sie die Strömung trägt. Von den Eltern wird hier keine Brutpflege geleistet. Die kleinen Sterlets sind von Beginn an auf sich selbst gestellt.
Mehr interessante Infos zum Sterlet erzählen wir bis Dezember 2014.