Der zur Familie der Barsche gehörende Streber ist eine echte Seltenheit. Man findet ihn ausschließlich in der Donau und in einigen ihrer Zuflüsse. Und auch dort nehmen seine Bestände stetig ab. In Österreich ist der Streber auf der roten Liste als „stark gefährdet“ aufgeführt. Er ist vom Aussterben bedroht. Ursache hierfür ist, dass der Streber ideale Bedingungen in all seinen Lebensbereichen benötigt, um sich gesund entwickeln zu können. Die Donau hat sich in den Jahrzehnten ihrer Nutzung verändert, daher findet der Streber die guten Bedingungen derzeit nur noch selten vor.
Der Streber lebt in kleinen Gruppen im Bodenbereich schnell strömender Flüsse. Er ist nachtaktiv und verkriecht sich tagsüber unter Geröll oder Kiesbänken. Er ernährt sich von kleinen Krebsen und anderen am Grund lebenden Kleintieren, wie Schnecken und Würmern.
Ein schlechter Schwimmer
Die Schwimmblase des Strebers ist stark zurückgebildet, was ihn zu einem eher ungelenken Schwimmer macht. Er bewegt sich ruckartig, indem er meist mit Brust und Bauchflossen abspringt. Dafür kann er aber seine Bauch- und seine Brustflosse so gegeneinander ausrichten, dass zwischen Körper und Grund ein Unterdruck entsteht, der es ihm erlaubt, auch gegen starke Strömungen anzuschwimmen.
Sein spindelförmiger, gelb bis bräunlich gefärbter Körper ist von vier oder fünf ungleichmäßigen Querbinden überzogen. Bauch und Flossen sind hellgelb gefärbt und ohne Zeichnung. Die Schuppen liegen fest am Körper. Entlang des Seitenlinienorgans befinden sich ca. 70-80 kleine Kammschuppen. Die Rückflosse ist durch eine Lücke in zwei Teile geteilt. Wie alle seine Flossen ist diese auch mit Strahlen versehen. Der vordere Teil weist bis zu neun sogenannte Hartstrahlen auf, der hintere nur einen Hart- dafür jedoch bis zu 13 Weichstrahlen. Auch an Bauch-, Brust-, After- und Schwanzflosse sind Hart- und Weichstrahlen in unterschiedlicher Menge zu finden. Am Hinterrand seines Kiemendeckels verfügt der Streber über einige starke, spitze Stacheln.
Klein und wendig
Durchschnittlich erreicht ein Streber eine Gesamtlänge von 12 bis 18 cm, in selten Fällen auch bis zu 22 cm. Eine Besonderheit ist, dass er seine Augen wie ein Chamäleon unabhängig voneinander bewegen kann. Seinen Kopf kann er ebenfalls zur Seite drehen, was für Fische eher unüblich ist. Streber können bis zu sieben Jahre alt werden.
Zur Laichzeit im März und April bekommen die Tiere einen auffälligen messingfarbenen Stich. Die Weibchen wirken zu dieser Zeit zudem voluminöser als den Rest des Jahres. Sie können bis zu 400 etwa zwei Millimeter große, klebrige Eier legen, welche sie in den Lücken von Kiesbänken einbetten. Bei einer idealer Wassertemperatur von etwa 8° schlüpfen die Larven nach ca. 21 Tagen und beginnen gleich nach der Geburt gegen die Stromrichtung zu schwimmen.
Quellen: fischlexikon.eu, Österreichisches Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz