Donauinsel: Bereits über 145.000 Jungstöre ausgewildert
Seit Herbst 2016 steht auf der Donauinsel ein Container, der es in sich hat: Beim EU-Projekt LIFE Sterlet werden unter strenger Aufsicht von Expertinnen und Experten der BOKU Wien hunderttausende junge Sterlets erbrütet, aufgezogen und danach ausgewildert. Der Sterlet ist die einzige noch überlebende Störart in Österreich. Er ist der kleinste der sechs Donau- Störe und wird ausgewachsen bis zu einem Meter lang.
Ziele des Sterletprojekts
Das Ziel des EU-Projektes ist es, den Wildbestand des Sterlets, zu stärken. Es sollen dauerhaft selbsterhaltende Populationen in verschiedenen Donauabschnitten entstehen. Dafür sollen insgesamt 150.000 Sterlets während der Projektlaufzeit bis 2021 ausgewildert werden.
Aktuelle Ergebnisse
Diese Zahl wurde bereits 2019 fast erreicht. Bereits über 145.000 Jungsterlets in der Donau ausgewildert. 2019 wurden rund 200.000 Eier für die Erbrütung von Jungfischen im Aufzuchtcontainer aufgenommen. 71.000 Jungfische konnten aus diesen Eiern erbrütet und aufgezogen werden. Sie wurden in verschiedenen Wachstumsphasen in den Projektgebieten ausgesetzt.
Auswilderungsgebiete
Die Projektgebiete liegen in den letzten freifließenden Strecken der österreichischen Donau (Wachau und Nationalpark Donauauen) sowie in der March. Bei der Auswilderung werden einige Fische mit Sendern versehen. So können die Wanderbewegungen und die bevorzugten Lebensräume über mehrere Jahre dokumentiert werden.
Erfolg auf internationaler Ebene
Auch auf internationaler Ebene gab es 2019 einen großen Erfolg: Mit der Ratifizierung des Pan-Europäischen Aktionsplans zum Schutz der Störe durch die Europäische Kommission und die Berner Konvention gibt es nun auch ein rechtlich bindendes Dokument zum Schutz dieser am stärksten gefährdeten Tierfamilie der Welt.
Information zum EU-Projekt: life-sterlet.boku.ac.at