Fischwanderhilfe Greifenstein feierlich eröffnet

Im niederösterreichischen Greifenstein wurde die „Fischwanderhilfe Donaukraftwerk“ im Zuge des Projekts „LIFE+ Netzwerk Donau“ in Betrieb genommen. Das Kraftwerk wurde hierbei mit einem naturnahen Umgehungsbach als Fischwanderhilfe ausgestattet. Damit öffnet sich frischer Lebens- und Laichraum für die Leitfischarten der Donau weit über das Kraftwerk hinaus.

Die Wiederherstellung der Durchgängigkeit der großen Flüsse ist eines der wesentlichen Ziele, die über die europäische Wasserrahmenrichtlinie für die kommenden Jahre vorgegeben wird. Die neue Fischwanderhilfe verläuft unabhängig vom berühmten „Gießgang“ in der Greifensteiner Au. Besonders herausfordernd war hierbei die Gestaltung des Einstiegs, dessen Leitströmung bei verschiedensten Wasserständen ausreichend sein muss, um Fischen den Weg zu weisen.

Frischer Lebensraum entlang der Donau

Der neue, naturnahe Bach ermöglicht den Fischen, die 14,5 Meter Höhendifferenz des Donaukraftwerks zu überwinden. Notwendig ist dazu ein 4 Kilometer langes Gerinne, das eingebettet in die ökologisch wertvollen Flächen in der Greifensteiner Au errichtet wurde. Über 400.000m³ Schotter wurden insgesamt in der Au beim Kraftwerk Greifenstein bewegt.

In Greifenstein bieten Kolke (Tiefstellen) und eigens verankerte Raubäume Lebensraum für Wasserlebewesen und Vögel. Der Umgehungsbach wird über ein so genanntes Dotationsbauwerk mit Donauwasser gespeist. Im weiteren Verlauf schlängelt sich der Bach durch die Landschaft des linken Donauufers hauptsächlich durch Waldabschnitte und nach Passage der Krafthauszufahrt führt er mit einer Schleife bis knapp stromab des Donaukraftwerks. Dort mündet er in die Donau.

Vernetzung ökologischer Zonen an der Donau

Die Fischwanderhilfe Greifenstein liegt im Europaschutzgebiet „Tullnerfelder Donauauen“, dem größten zusammenhängenden Augebiet Österreichs. Ganz im Sinne des Projektes ist sie ein Bindeglied, um Donauabschnitte für viele Fischarten wieder erreichbar machen. In der Donau lebt heute noch eine Vielzahl von Fischarten, die grundsätzlich die neue Fischwanderhilfe nutzen können. Viele dieser Arten sind jedoch nur mehr in geringen Beständen vorhanden. Zur Verbesserung der Fischbestände sollen die Schaffung der Durchgängigkeit, die Vernetzung von Gewässern und die Schaffung von hochwertigen Lebensräumen beitragen. Typische Flussfische der Donau sind beispielsweise Nasen und Barben. Besonders gefährdete Fischarten sind Arten wie Frauennerfling, Schied, Zingel, Schrätzer, Streber, Huchen und einige mehr.

Die Barrierefreiheit für Fische ist nur eines der Ziele im Projekt „LIFE+ Netzwerk Donau“. Hauptanliegen ist die Verbindung bestehender ökologisch gesunder Flächen und Renaturierungsprojekte.

Mehr Informationen zum Projekt findet ihr unter: www.life-netzwerk-donau.at

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