Die Quaggamuschel verbreitet sich seit 2016 im ganzen Bodensee und sorgt für Probleme. Eine weitere Verbreitung soll verhindert werden.
Die Quaggamuschel stammt ursprünglich aus dem Aralsee und dem Schwarzmeerraum. Sie kann bis zu 40 mm groß werden. Schon bei einer Wassertemperatur von 5°C und bei schlechter Nährstoffversorgung kann sie sich vermehren – also fast das ganze Jahr. Das verschafft ihr Vorteile bei der Besiedelung fremder Lebensräume. Auch große Tiefen sind für sie kein Problem, bis zu 100 Meter kann sie überleben. Der Bodensee ist ungefähr 40 Meter tief.
Die Quaggamuschel erobert neue Siedlungsgebiete durch Verschleppung. Meist unbemerkt heften sich die Muscheln oder deren Larven an Booten an. Wenn diese dann durch Transport oder den Seeweg in neue Gewässer kommen, nehmen sie die „blinden Passagiere“ unbemerkt mit. Auch durch gefiederte Wasservögel oder Wassersportausrüstung wie Angelgeräte, Stiefel oder Tauchausrüstung kann es zur Verschleppung kommen.
Erhöhte Mobilität der Menschen fördert die Verbreitung
Arten, deren natürlicher Lebensraum woanders liegt, können sich aus vielen Gründen in Fließgewässern und Seen ansiedeln:
- erhöhte Mobilität
- vermehrte Freizeitaktivitäten
- Öffnung von Schifffahrtswegen
- Veränderung der Umweltbedingungen
Einige Arten fügen sich in bestehende Lebensgemeinschaften ein. Andere – wie die Quaggamuschel – verhalten sich „invasiv“. Das heißt, sie konkurrieren mit heimischen Arten um Nahrung und verdrängen diese. Teilweise bringen sie Krankheiten mit.
So kannst du mithelfen, der Verbreitung vorzubeugen
Ganz wichtig ist es, die Sportausrüstung vor dem Transfer in andere Gewässer gründlich zu reinigen und trocknen zu lassen. Dasselbe gilt für Boote. So kann verhindert werden, dass sich gebietsfremde Arten in heimischen Ökosystemen ausbreiten und diese aus dem Gleichgewicht bringen.
Die Ausbreitung verhindern – warum?
Die Quaggamuschel verursacht Schäden an der Infrastruktur der Wasserversorgungsanlagen des Bodensees, z.B. werden Rohre oder Filter verstopft. Die Quaggamuschel entzieht dem Gewässer Algen. Diese fehlen Planktontieren als Nahrung, von denen sich wiederum Fische ernähren. Das kann zu sinkenden Fangquoten für die Berufs- und Angelfischerei führen.
Für Freizeitaktivitäten und Tourismus bedeutet die Besiedlung von Flachwasserzonen Schnittgefahr beim Baden durch die scharfen Kanten der Muscheln. Es entstehen Schäden an Booten und Stegen, die mit hohen Wartungskosten verbunden sind – die Muscheln müssen dort entfernt werden.
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