Mehr Natur für die Bodensee-Forelle


Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus stellt laufend Projektförderungen zur Verfügung, damit Flusslandschaften erfolgreich renaturiert werden können und so wertvoller Lebensraum nachhaltig gesichert wird. In unserer Webstory „200 Millionen Euro für Gewässerökologie in Österreich“ findet ihr detaillierte Infos zu den Förderungen.

In dieser und in zukünftigen Webstories wollen wir euch einige konkrete Renaturierungsprojekte genauer vorstellen. Das Projekt LIFE+ TRAISEN machte bereits den Anfang, weiter geht es mit einem Projekt in Vorarlberg:

Die Seeforelle erreicht vom Bodensee aus wieder den Eingang in das Montafon

In Vorarlberg verbinden innovative Rampen endlich den Lebensraum an zwei Flussabschnitten. Zahlreiche Tierarten im Wasser können nun wieder ungehindert passieren. 

Im 19. Jahrhundert wurden entlang der Ill massive Regulierungen durchgeführt, die den davor breiten, verzweigten Flusslauf in ein schmales, geradliniges Gerinne gepresst hat. Aufgrund zu starker Eintiefungen musste an manchen Stellen das Flussbett stabilisiert werden. So wurden vor über 50 Jahren an zwei Stellen in Nüziders kurz hintereinander Sohlabstürze eingebaut. Sohlabstürze sind quer zur Strömungsrichtung eines Flusses errichtete bauliche Maßnahmen, die verhindern sollen, dass ein Fluss sich durch natürliche Abnützung zu tief in die Erde gräbt. Diese Maßnahmen hatten jedoch zur Folge, dass Fische und andere Flussbewohner nicht mehr ungehindert passieren konnten. Die zwei Unterbrechungen wurden nun durch so genannte „Riegelrampen“ ersetzt, die diese Hindernisse für Tieren unter Wasser wieder beseitigt.

  • Bereits nach nur wenigen Wochen konnte die Bodensee-Seeforelle oberhalb der sanierten Querbauwerke nachgewiesen werden und bestätigt somit den Erfolg dieser gelungenen Maßnahme.
  • Auch konnte die so wichtige Quervernetzung zu Zubringerflüssen im Walgau bis zur Mündung der Lutz und anschließend bis zur Mündung der Alfenz am Eingang zum Montafon erreicht werden. 
  • Die beiden Rampen sind so gebaut, dass neben der größenbestimmenden Seeforelle mit 80 cm auch Bachforellen, Äschen, Koppen und auch die seltenen Begleitarten wie Elritzen, Gründlinge, Bachschmerlen und Aitel die beiden Querbauwerke in beide Richtungen durchwandern können.
  • Der verwendete Rampentyp wurde zum ersten Mal in Vorarlberg eingesetzt und hat sich auch nach den ersten Hochwässern bereits ausgesprochen gut bewährt.
Skip to content