Wenn wir ein Bild malen, malen wir Wasser immer blau. Aber das Wasser, das aus der Leitung kommt, ist farblos. Und manchmal scheinen Bergseen doch grün zu sein? Keine Angst, das ist alles keine Einbildung, sondern eine Frage der Physik.
Farbe als Lichtspektrum
Wie man sich vielleicht dunkel aus der Schulzeit erinnert, sind die Farben, die wir sehen, nichts anderes als verschiedene Wellenlängen von Licht. Ohne Licht also keine Farbe. Der Mensch vermag Licht mit Wellenlängen zwischen 350 Nanometern (violett) und 750 Nanometern (rot) wahrzunehmen. Ungefiltertes Sonnenlicht dieses Wellenlängenbereichs empfinden wir als weiß. Erst wenn diesem weißen Licht bestimmte Wellenlängen entnommen werden, entstehen Farben.
Reflektion und Streuung
Wenn nun Licht auf eine Wasseroberfläche trifft, wird ein Teil davon zurückgespiegelt, während ein anderer Teil gebrochen wird und ins Wasser eindringt. Im Wasser wird ein Teil des Lichts von den Wasserteilchen geschluckt oder abgelenkt und gestreut. Nicht alle Farben verhalten sich dabei gleich. Rotes Licht wird nämlich am schnellsten vom Wasser geschluckt, blaues Licht hingegen wird auch im tieferen Wasser noch gestreut und von uns wahrgenommen. Darum haben das Meer und viele Seen meist eine blaue Farbe.
Die Menge macht die Intensität
Wie stark die Färbung erscheint, hängt mit der Wassermenge zusammen. Die Moleküle des Wassers reagieren nur sehr träge auf Lichtstrahlen, weshalb kleine Mengen keine visuelle Reaktion zeigen. Deshalb erscheint Wasser im Glas oder in einer Pfütze farblos. Ist das Wasser sehr klar und tief, sieht das Blau besonders intensiv aus.
Mehr als ein blaues Wunder
Wer sich jedoch an einem Fluss oder See stehend fragt, weshalb Wasser mitunter auch als grün oder gar braun erscheint, kommt mit der gegebenen Erklärung nicht weiter. Gelöste Stoffe und Partikel verändern genau wie Verschmutzungen die Farbnuance des Wassers.
So bewirken beispielsweise Organismen wie Plankton eine zunehmende Grünfärbung, aufgewirbelter Sand führen zu einem milchig- gelben Eindruck, während gelöstes Eisen und spezielle Algenarten für eine rote Färbung sorgen.