Ein einzigartiges Hochwasserschutzprojekt
Die Geschiebefalle Hornberg gibt dem Wasser des Lechs mehr Raum und hält somit den vom Fluss mitgeführten Sand und Kies zurück. Dadurch wird der Siedlungsraum langfristig vor Hochwasser geschützt. Das in Österreich einzigartige Hochwasserschutzprojekt wurde kürzlich von Bundesminister Andrä Rupprechter am Lech offiziell eingeweiht. Die ökologische Durchgängigkeit des Lechs blieb durch diese Schutzmaßnahme erhalten und es konnte auch ein neuer Lebensraum für Flora und Fauna im ökologischen Schutzgebiet Naturpark Lech entstehen.
Die Geschiebefalle wurde zuerst in einem Modellversuch am Institut für Wasserbau und hydrometrische Prüfung in Wien erarbeitet und danach als Detailprojekt umgesetzt. Nach der Hochwasserkatastrophe 2005 wurde das Detailprojekt noch einmal überarbeitet und an die höheren Bemessungswassermengen angepasst. Wenn der Lech Normalwasser führt, fließt der Großteil des Wassers jetzt im neuen Umgehungsgerinne. Das neue Gerinne sorgt für einen reduzierten Geschiebetransport und die ökologische Durchgängigkeit des Gewässers. Je mehr Wasser der Lech führt, desto mehr Wasser bleibt im alten Flussbett und von dort aus kann das Wasser samt Schotter und Geröll über eine Rampe in ein langes Ablagerungsbecken fließen. Je weniger Schotter im Flussbett liegt, desto mehr Platz ist dort für das Wasser – d.h. mehr Schutz vor Hochwasser.
In nur vier Jahren konnten die Bauarbeiten abgeschlossen werden, die von der Bundeswasserbauverwaltung Tirol durchgeführt wurden. Aufgrund des perfekten Baumanagements konnten auch die Kosten um fast 20 Prozent reduziert werden. Die Gesamtbaukosten betragen rd. 4,8 Mio. Euro, wobei 85 Prozent davon der Bund trägt und die restlichen 15 Prozent die Gemeinden Ehenbichl, Höfen, Lechaschau, Pflach und Reutte.