In Teilen Österreichs ist der erste Schnee des Winters bereits gefallen, in manchen Regionen steht der erste Schneefall quasi vor der Tür. Aber was ist Schnee eigentlich? Einfach nur gefrorenes Wasser, stimmt das so? Grundsätzlich schon, aber „nur Wasser“ ist dann doch zu einfach gedacht. Wieso? Das erfährst du in unserer aktuellen Webstory!
Wie entsteht Schnee?
Schnee ist – so wie Hagel auch – eine feste Form von Wasser. Er entsteht, wenn sich in den Wolken feinste Wassertröpfchen durch Unterkühlung an Kristallisationskeimen (zum Beispiel Staubteilchen) anlagern und dort gefrieren. Dieser Prozess setzt jedoch erst bei Temperaturen unter -12 °C ein. Ist die Lufttemperatur zu tief, kann sich aus dem Wasserdampf Eis direkt bilden. Haben die Schneekristalle in den Wolken eine bestimmte Größe und Schwere erreicht, beginnen sie zu fallen. Ist es zu mild oder auch zu kalt, so kann es nicht schneien. Kalte Luft nimmt weniger Feuchtigkeit auf und bei extrem tiefen Temperaturen wird die Luft in den Wolken zu trocken, um Schnee hervorzubringen.
Formenvielfalt der Schneekristalle
Jeder Eiskristall hat eine einzigartige Form, was eine unüberschaubare Vielfalt an Kristallformen bedeutet: von verzweigten Sternen über lange, dünne Schneekristalle bis hin zu regelmäßig geformten Plättchen ist alles dabei. Ebenso verblüffend wie ihre Formenvielfalt ist ihre ausgeprägte Symmetrie. Allen Formen ist die sechseckige Grundstruktur gemeinsam. Die Ursache dafür ist in der Molekülstruktur von Wasser zu finden.
Anfang des 20. Jahrhunderts untersuchte erstmals der amerikanische Forscher Wilson Bentley wissenschaftlich die kleinen Eiskristalle unter dem Mikroskop und beschrieb 5000 Formen, wobei es weitaus mehr gibt.
Von Pulverschnee und Hagelkorn
Ist die Luft sehr kalt und wasserdampfarm, dann entsteht feinkörniger Pulverschnee. Ist es wärmer, fallen große Flocken. Wechselndes Gefrieren und Auftauen lässt aus einer Schneeflocke ein Graupel- oder Hagelkorn entstehen. Typische sechsstrahlige Schneesterne entstehen, wenn in den Wolken Temperaturen von -12 bis -22 Grad Celsius herrschen.
Was ist, wenn man die Dichte von Schnee und Wasser vergleicht?
Lässt man z.B. einen Liter frisch gefallenen Schnee in einem Behältnis schmelzen, bleibt nur wenig Wasser übrig. Wenn der Schnee schmilzt, verliert er deutlich an Volumen, übrig bleibt dann ca. 200 – 250 ml Schmelzwasser. Das bedeutet, dass Schnee – wenn man das Volumen betrachtet – zum größten Teil nicht aus gefrorenem Wasser, sondern eigentlich aus Luft besteht.
Je mehr Luft der Schnee enthält, desto geringer ist seine Dichte. Daher unterscheiden wir verschiedene Schneearten: Es gibt Pulverschnee, der sehr trocken ist und sich kaum zu Schneebällen formen lässt, Feuchtschnee, der ideal für Schneebälle ist oder Nassschnee, bei dem sich sogar Wasser mit den Händen herauspressen lässt.
Schnee und seine Wichtigkeit im Ökosystem
Schnee ist ein schlechter Wärmeleiter und spielt deshalb eine wichtige Rolle im Ökosystem. Viele Pflanzen würden bei tiefer Kälte erfrieren, wenn sie nicht durch eine dicke Schneedecke vom Frost isoliert wären. Unter der Schneedecke können viele Pflanzen daher einen kalten Winter schadlos überstehen.