Virtuelles Wasser – die Rahmenbedingungen

Matthias Beckmann, pixabayEin nachhaltiger Umgang mit Wasser ist wichtig. Wir bestimmen die Rahmenbedingungen für unser Zusammenleben und damit auch, ob sich die Gesellschaft in Richtung Nachhaltigkeit orientiert oder nicht.

Der Wasserfußabdruck einer Gesellschaft setzt sich zusammen aus grünem, blauem und grauem Wasser.

  • Grünes Wasser ist versickertes Regenwasser, das in der Bodenfeuchte gespeichert ist und von Pflanzen bei ihrem Wachstum aufgenommen wird.
  • Blaues Wasser ist das Wasser, das mit technischen Hilfsmitteln wie Pumpen aus dem Grund- oder dem Oberflächenwasser (Flüsse, Seen) entnommen wird – zum Beispiel, wenn ein Feld künstlich bewässert wird.
  • Graues Wasser ist das bei der Herstellung von Gütern verschmutzte Wasser plus die Wassermenge, die zur Verbesserung seiner Qualität notwendig ist. Das ist zum Beispiel dann notwendig, wenn das Grundwasser durch die Nutzung von Düngemitteln oder Pestiziden in der Landwirtschaft so stark beeinträchtigt wird, dass es ohne aufwendige Reinigungs- und Verdünnungsprozesse nicht mehr als Trinkwasser verwendet werden kann.

Österreich

In Österreich ist Trinkwasser reichlich vorhanden, schließlich beträgt die durchschnittliche Niederschlagsmenge ungefähr 1.190 Millimeter im Jahr – umgerechnet sind das etwa 99,8 Kubikkilometer Wasser. In unserem Land geht es daher vor allem darum, Wasser vor Verunreinigung zu schützen, also den Anteil von grauem Wasser am Wasserfußabdruck so gering wie möglich zu halten. Schäden für Gesundheit und Umwelt sollten im Vorhinein vermieden werden.

In der Nationale Strategie im Sektor Obst und Gemüse des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) aus dem Jahr 2019 ist festgeschrieben, dass die biologische Landwirtschaft weiter ausgebaut werden soll, die vollständig auf den Einsatz chemisch-synthetischer Dünge- und Pflanzenschutzmittel verzichtet.

In Österreich werden 21,2 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche biologisch bewirtschaftet (Stand 2015), das ist EU-weit der höchste Wert. Der Einsatz von wassersparenden Bewässerungsverfahren und wassersparender Technik sowie von ressourcenschonenden Maschinen zum Schutz von Boden und Gewässern (zum Beispiel Tunnelsprühgeräte oder sensorgesteuerte Geräte) wird gefördert.

International

Der Umgang mit Wasser und dessen Nutzung ist ein internationales Thema. Es kann nicht für eine bestimmte Region oder ein einzelnes Land alleine betrachtet werden. Gerade die Wirtschaft, und damit die Güterproduktion, ist von weltweitem Austausch gekennzeichnet. Nationale Grenzen verlieren immer mehr an Bedeutung. Wie wir uns hier verhalten, kann sich an anderen Orten der Welt auswirken – und umgekehrt. Die sorgsame Verwendung von Wasser ist unentbehrlich, wenn wir nicht auf Kosten der Menschen in anderen Regionen der Erde und zu Lasten zukünftiger Generationen leben wollen. Sie ist daher auch als eines der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) festgeschrieben worden, die 2015 von der UNO-Generalversammlung verabschiedet worden sind. Bis 2030 soll sauberes und bezahlbares Trinkwasser für alle gewährleistet werden. Internationale Zusammenarbeit ist die Voraussetzung dafür.

Weitere Infos zu Virtuellem Wasser gibt’s in unserer Wasserwerkstatt.

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