Fragt ihr euch auch manchmal, woher eigentlich das Wasser kommt, das wir jeden Tag aus dem Wasserhahn trinken? In Österreich kommen 100 Prozent des Wassers, das in den Häusern aus der Wasserleitung fließt, aus Quell- und Grundwasser. Etwa 90 Prozent der Haushalte erhalten ihr Trinkwasser über die rund 5.500 zentralen Wasserversorgungsanlagen, die restlichen 10 Prozent entnehmen es Hausbrunnen und anderen eigenen Wasservorkommen. Dies ist häufig in ländlichen Gebieten der Fall.
Um das Grundwasser, welches durch im Boden versickernde Niederschläge entsteht, an die Oberfläche zu bringen, werden Brunnenanlagen gebaut. Zur Gewinnung des Grundwassers werden je nach Tiefe des Grundwasserspiegels und Untergrund verschiedene Arten von Brunnen (z.B. Bohrbrunnen, Schachtbrunnen) errichtet.
Sobald das Grundwasser an die Oberfläche gelangt ist, fließt das sogenannte „Rohwasser“ über Zubringerleitungen ins nächstgelegene Wasserwerk. Dort wird die Wasserqualität laufend überprüft, damit es bedenkenlos als Trinkwasser konsumiert werden kann. Um das qualitativ hochwertige Wasser dann an die österreichischen Haushalte zu verteilen gibt es ein knapp 80.000 km langes unterirdisches Leitungsnetz.
Der natürliche Filter:
Österreichs Grundwasser hat, schon bevor es in die Wasserwerke gelangt, eine sehr gute Qualität. So haben in der Regel direkt austretende Quellen, die man zum Beispiel beim Wandern in den Bergen findet, bereits Trinkwasserqualität. Dieses Wasser ist im Grunde Niederschlagswasser, welches in verkarsteten oder zerklüfteten Gesteinskörpern über lange Wege gereinigt und gespeichert wird und an undurchlässigen Schichten als Quellwasser zu Tage tritt. Doch wieso kann auch man Wasser, das in den Tallandschaften direkt aus dem sandig-erdigen Boden kommt, sofort trinken?
Der Boden ist sozusagen ein idealer, natürlicher Filter: Wenn Regen auf die Erdoberfläche trifft und in den Boden sickert, fließt das Wasser durch mehrere Schichten aus Sand und Kies. Diese reinigen das Regenwasser, reichern es gleichzeitig auch mit Mineralstoffen an und wenn es sich dann über einer wasserundurchlässigen Schicht sammelt, hat das gefilterte Wasser Trinkwasserqualität. Je nach Gesteinszusammensetzung im Untergrund kann es gelegentlich auch zu natürlichen oder geogenen, also in der Erde entstandenen, Anreicherungen von Mineralstoffen kommen, dann spricht man von Mineralquellen.