Hast du dich auch schon einmal gefragt, warum große Städte oft an der Küste oder an Flüssen liegen? Um die Antwort zu finden, nehmen wir dich mit auf eine Reise durch die Geschichte!
Abgesehen von Europa und Nordamerika sind die anderen Kontinente eher an den Küsten besiedelt. Schon 150 Kilometer vom Meer entfernt nimmt die Bevölkerungsdichte ab. Große und bevölkerungsreiche südamerikanische und australische Städte wie Buenos Aires, Rio de Janeiro, Sydney und Melbourne liegen am Meer. Aber nicht nur in Meeresnähe, sondern auch an anderen Gewässern – seien es Flüsse oder Seen – wurden häufig Siedlungen angelegt.
Wasser als Handelsweg
Flüsse waren vor allem wichtige Verkehrswege. Straßen mussten erst gebaut werden – die Flüsse waren schon da. Wo immer es möglich war, transportierten die Menschen ihre Waren also auf den Flüssen. Das war einfacher, als sie mit Fuhrwerken von einem Ort zum anderen zu bringen. Flussaufwärts wurden die Boote gestakt, indem man sie mit langen Stangen über den Flussgrund geschoben hat. Manchmal zogen Menschen oder Tiere die Boote an Seilen vom Ufer aus. Das nennt man „Treideln“.
In Siedlungen an Furten oder Brücken wurde dann natürlich auch Handel betrieben. Manche Städte tragen die Nähe zum Wasser im Namen – zum Beispiel in Frankfurt, Klagenfurt, Osnabrück oder Bruck an der Mur. Oft entstanden an beiden Uferseiten benachbarte Städte, die im Laufe der Zeit zusammenwuchsen – zum Beispiel Buda und Pest.
Essen und Trinken
Ein weiterer Vorteil war, dass die Trinkwasserversorgung der Stadt gesichert war. Außerdem fingen die Menschen Fische und andere Tiere aus dem Wasser. Auch die Landschaft entlang der Flüsse war und ist für die Menschen von großem Nutzen. Die Böden sind hier oft sehr fruchtbar, die Ernten reich und das Klima besonders mild. In den Flusstälern gedeihen zum Beispiel Wein und Obst hervorragend.
Verteidigung
Ein weiterer Grund war, dass die Städte so leichter zu verteidigen waren. Ein Angreifer kann an einem Fluss leicht aufgehalten werden, da er den Fluss nur überqueren kann, wenn er genügend Schiffe hat.
Damit waren also die Voraussetzungen für die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung geschaffen, und es bildeten sich Metropolen am Wasser.