Unser Körper braucht ausreichend Flüssigkeit, um richtig funktionieren zu können. Er besteht zu 50 bis 60 Prozent aus Wasser – bei Säuglingen sogar 70 Prozent. Aber: Viele Menschen trinken zu wenig. Was genau in unserem Organismus passiert, wenn es ihm an Wasser fehlt, erklären wir hier.
Funktionen von Wasser im Körper
Wasser ist Bestandteil aller Zellen und Körperflüssigkeiten und hat unzählige Funktionen. Es sorgt wie ein Transportmittel dafür, dass Nährstoffe im Körper verteilt und verarbeitet werden können. Abfallstoffe und Gifte können mit der Hilfe von Wasser ausgeschieden werden. Wasser hilft dem Darm bei der Verdauung und schützt Gewebe, Rückenmark und unsere Gelenke. Alleine das Gehirn besteht zu fast 80% aus Wasser. Schon ein geringer Wasserverlust macht sich deshalb durch Konzentrationsstörungen oder Kopfschmerzen bemerkbar.
Erwachsene sollten täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter trinken. Am besten sollest du über den Tag verteilt immer wieder ein Glas Wasser trinken. Dabei solltest du auf zuckerhaltige Limos oder Eistees verzichten. Richtige Durstlöscher sind Wasser, Kräuter- oder Früchtetees. Bei großer Hitze, extremer Kälte, körperlicher Anstrengung oder Sport braucht der Körper mehr Flüssigkeit. Auch im Krankheitsfall mit Fieber, Durchfall oder Erbrechen heißt es: Mehr trinken!
Dehydration: Die Folgen für den Körper
Ein Flüssigkeitsmangel kann durch zu wenig Trinken oder durch Infektionen (z.B. eine Magen-Darm-Grippe) entstehen. Wie gut dein Körper mit Flüssigkeit versorgt ist, kannst du leicht an der Farbe deines Urins erkennen: ein helles Gelb bedeutet eine gute Versorgung mit Wasser. Wird der Urin sehr dunkel, ist der Körper ausgetrocknet.
Wenn du zu wenig Flüssigkeit aufnimmst, spricht man von Dehydration. Der Körper trocknet also aus. In der Medizin werden drei Formen unterschieden: die hypertone, die hypotone und die isotone Dehydration. Der Unterschied ist das Mengenverhältnis zwischen Natrium und Wasser im Körper.
Weil Wasser dem Körper bei so vielen Funktionen unterstützt, hat ein Flüssigkeitsmangel extreme Folgen für die Gesundheit. Dem Blut und dem Gewebe wird Wasser entzogen und das Blut „dickt ein“. Die Nieren spülen weniger Flüssigkeit aus und Giftstoffe bleiben im Körper zurück. Nährstoffe können schlechter transportiert werden. Der Körper schaltet in den Notfallmodus zurück und haushaltet mit dem Wasser, das ihm zur Verfügung steht. Keine Panik: Trinkst du einmal ein bisschen zu wenig, kann das natürlich schnell wieder ausgeglichen werden.
Aber muss dein Körper ständig auf den Notfallmodus umschalten, leidet er langfristig darunter. Dann können sich im Gehirn giftige Stoffwechselprodukte ansammeln und so zum Beispiel Demenz begünstigen.
Kann man auch zu viel trinken?
Ab zehn Litern pro Tag kann es aber auch gefährlich werden. Zu viel Wasser verdünnt das Blut, die Natriumkonzentration im Blut sinkt. Dadurch wird mehr Flüssigkeit in Körperzellen hineintransportiert als heraustransportiert. Das kann zu Wassereinlagerungen führen und schwerwiegende Folgen haben. So eine „Wasservergiftung“ ist aber sehr selten – dass du zu wenig trinkst, ist wahrscheinlicher.