Wasser ist der Inbegriff des Lebens. In vielen Religionen hat es deshalb einen hohen Stellenwert.
Wasserrituale in den Weltreligionen
- Die meisten jüdischen Gemeinden besitzen eine Mikwe, ein Ritualbad mit fließendem reinen Wasser, das oft aus einem Grundwasserbrunnen stammt. Nach bestimmten Ereignissen oder vor großen Festen gibt es genau vorgeschriebene Reinigungsrituale.
- Um Christ*in zu werden, wird man mit Wasser getauft. Zur Zeit von Jesus wurde dem Täufling nicht nur etwas Wasser über den Kopf gegossen, wie es heute üblich ist, sondern er wurde ganz untergetaucht. In vielen christlichen Kirchen spielt die Segnung mit Weihwasser eine besondere Rolle.
- Im Islam braucht es eine besondere Waschung, bevor man die Moschee betreten darf.
- Hindus haben sogar einen heiligen Fluss, den Ganges. Er ist nach der Göttin Ganga benannt. Im Ganges reinigen sich die Gläubigen. Wer kann, schüttet die Asche der Verstorbenen in den Ganges.
Wasserfeste
- In Thailand feiert man „Songkran“, das traditionelle Neujahrsfest. Verschiedene Bräuche mit Wasser gehören dazu, denn die Sünden des Vorjahres sollen weggewaschen werden. So werden heilige Buddha-Statuen gebadet, Wohnungen und Häuser geputzt und junge Menschen gießen Wasser über die Hände älterer Menschen.
- Mit Wasser bespritzen und danach Glück und Gesundheit wünschen, so funktioniert Vardavar, ein volkstümliches Fest in Armenien. Das Fest findet genau 14 Wochen nach dem Ostersonntag statt. Das Bespritzen mit Wasser ist eine alte Tradition: Es soll die Seele reinigen.
- Mit dem Wasserfest Thingyan wird in Myanmar der Beginn des neuen Jahres am 17. April gefeiert. Besonders bei Jugendlichen ist der Feiertag sehr beliebt. Obwohl Thingyan heute eher einer großen Wasserschlacht gleicht, hat das Wasserfest einen religiösen Hintergrund: Das Wasser soll die Sünden des Vorjahres wegspülen.
Über Wassergottheiten auf der ganzen Welt haben wir schon berichtet.