Algen gibt es wie Sand am Meer. Forscher schätzen, dass es mehr als 400.000 Arten gibt. Algen sind enorm vielfältig, sie können mikroskopisch klein oder aber über 60 Meter lang sein. Was sie verbindet, ist die Materie Wasser. Jede Alge braucht Wasser und Licht, um überleben zu können. Sie wachsen durch Photosynthese, so wird CO2 gebunden und Sauerstoff produziert. Und das sogar in rauen Mengen. Jedes zweite Sauerstoff Molekül wird von Algen gebildet.
Algen sind Milliarden Jahre alt und die wahrscheinlich anpassungsfähigsten Organismen unserer Erde, zudem vermehren sie sich so schnell wie kaum ein anderer. So verschieden die Arten sind, so unterschiedlich ist auch ihr Nutzen. Sie lassen sich essen, als Treibstoff verwenden, können medizinisch eingesetzt werden und vieles mehr. Der Lebensraum der Algen ist das Wasser:
Pilotprojekt: Algen, oder wie Wasser bei der Produktion von Sauerstoff aushilft
In Poissy, einem Pariser Vorort, sorgt eine neuartige Litfaßsäule, die mit 1.000 Liter Wasser gefüllt ist, für frische Luft. Die Säule kann bis zu einer Tonne Sauerstoff pro Jahr produzieren, das entspricht in etwa einer ganzen Baumallee. Das schafft sie nur durch die Photoynthese, die 10 Kilogramm Mikroalgen liefern, die im Wasser der Säule leben. Algen benötigen für die Produktion von Sauerstoff Wasser und Licht. Das Licht wird aktuell durch LED-Lampen imitiert, langfristig soll die Beleuchtung tagsüber mit natürlichem Licht funktionieren. Die Säule saugt die Luft der Umgebung an und lässt sie im Inneren der Säule zirkulieren, dort kommen das Wasser und die Algen ins Spiel.
Bisher ist dies nur ein Pilotprojekt, doch es hat viel Potential. Gerade weil die Menge an ausgestoßenem Sauerstoff steigt, je höher die Konzentration an CO2 in der Luft ist. Vielleicht wird es bald auch frische Seeluft in den großen Metropolen Europas zu genießen geben?
Grün und glitschig?
Algen zu essen ist für viele Menschen unvorstellbar, da man sie oft als angetrocknetes „Strandgut“ kennt. Doch wie bei allem kommt es nur auf die Qualität und die Sorte an. In vielen Teilen Asiens wird bereits seit geraumer Zeit mit Algen gekocht. Weltweit werden bis zu 500 Algenarten in der Küche verwendet. Sie sind reich an Jod, Kalzium, Magnesium und Proteinen und vermehren sich wahnsinnig schnell im Wasser. Sehr lecker beispielsweise sind im Ofen getrocknete Algenchips.
Die essbaren Algen wachsen in der Zucht zunächst in Bottichen an dünnen Seilen. Dann werden die Seile um große Taue gebunden und ins Meer geworfen. Die Algen dienen nicht nur zur menschlichen Nahrung, im Meer können auch Fische ihren Hunger stillen. Ebenso bieten Algen einen Lebensraum für kleinere Fische, oder Kleinstlebewesen. Gut für uns, gut für die Wasserqualität und gut für die Fische also.
Fazit:
Algen haben so einiges drauf und die beschriebenen Nutzungsarten sind nur ein ganz kleiner Teil von vielen. Sie sind einer der ältesten Organismen auf der Erde und werden auch für die Menschen in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Und das „System Alge“ funktioniert ausschließlich mit Wasser und Licht.