Klimaaktivistin Marcella Hansch

Von der Masterarbeit zur Rettung der Weltmeere

Die deutsche Architektin Marcella Hansch hat sich Großes vorgenommen. Für ihre Masterarbeit entwickelte sie einen Meereskamm, der die Meere von Plastik befreien soll.

Der Aha-Moment

Als Marcella Hansch 2013 auf den kapverdischen Inseln einen Tauchurlaub machte, wurde sie mehrfach unliebsam von Fischen berührt. Bei näherem Hinsehen erkannte sie, dass sie Plastik umgab und sie die Berührungen fälschlicherweise für Fische hielt. Um sie herum gab es mehr Plastik als Fische. Dieser Moment öffnete Marcella Hansch die Augen und sie beschloss etwas gegen die Plastikverschmutzung der Meere zu unternehmen.

So funktioniert der Meereskamm:

Der Kamm hat viele Arme und jeder seiner Arme wiederum weitere Kämme. So beruhigt sich die Meeresströmung und das ist wichtig, denn durch die Strömung wird das Plastik bis zu 50 Meter in die Tiefe gezogen. An der Meeresoberfläche kann das Plastik dann abgeschöpft werden. Ihr System braucht keine Netze und dadurch kommen Fische und andere Lebewesen nicht zu Schaden. Die gesamte Plattform soll bei Flussöffnungen verankert werden, denn so kann das Plastik erst gar nicht in die Meere gelangen.

Pacific Garbage Screening

Das Projekt für ihre Masterarbeit entwickelte sich mittlerweile zu einer NGO. Durch Crowd-Funding konnte sie genügend Geld sammeln, um einen Verein zu gründen, mit dem sie ihre Ideen realisiert. 40 ehrenamtliche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus diversen Disziplinen arbeiten gemeinsam an der Umsetzung des Projekts. Im Unterschied zu vielen anderen Projekten konzentrieren sie sich auf Mikroplastik. Parallel werden auch Lösungen gesucht, was mit dem gesammelten Plastik passieren soll, denn es ist aufgrund der Größe und der Zeit im Wasser nicht recycelbar. Auch das Verbrennen ist keine denkbare Lösung. Marcella Hansch möchte das gesammelte Plastik durch einen chemischen Prozess in Wasserstoff und Kohlendioxid aufspalten, damit die einzelnen Stoffe anderweitig verarbeitet werden können. Daher wird mit Partnerinnen und Partnern laufend daran gearbeitet, wie man das Plastik am besten wiederverwendet. Marcella Hanschs Arbeit hört hier nicht auf. Über Vorträge, Konferenzen und Co will sie zudem ein Bewusstsein für die Situation schaffen. Wir Menschen müssen einen anderen Umgang mit Plastik erlernen, denn nur so kann das Meer langfristig plastikfrei bleiben.

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