Vjosa National Park NOW – darum geht es:

Das Brandenburger Tor in Berlin, der Eiffelturm in Paris, der Sitz der EU-Kommission in Brüssel. Unvorstellbar wäre es, diese historisch und aktuell so bedeutsamen Gebäude zu zerstören. „Warum sollten wir eine andere Einstellung gegenüber unserem unberührten Fluss haben, der seit tausenden Jahren Teil unserer Geschichte ist?“, so Olsi Nika von EcoAlbania. Um welchen Fluss es geht und warum dieser aktuell die Politik Europas bewegt, lest ihr in unserer Webstory.

Unberührt wild

 

Enge Schluchten und breite Schotterbänke zieren den Flusslauf, der sich zwischen einzigartigen Kiesinseln über eine Länge von 272 km vom Nordwesten Griechenlands durch einen Teil Albaniens windet, wo er schließlich in die Adria mündet. Über 1100 Tierarten finden hier einen einzigartigen Lebensraum, von denen knapp 40 auf der roten Liste der bedrohten Tiere der Weltnaturschutzunion stehen.

Während in den letzten Jahren europaweit fast jeder Fluss durch Staudammbauten, Begradigungen oder Umleitungen seiner natürlichen Form beraubt wurde, blieb die Vjosa bisher größtenteils von Baumaßnahmen verschont. Somit ist er der letzte und größte Wildfluss in ganz Europa!

Warum sich Leonardo Di Caprio für die Vjosa einsetzt

 

Leider ist dieser einzigartige Naturschatz in Gefahr. Zahlreiche Staudamm- und Verbauungsprojekte bedrohen das Ökosystem und die ansässigen Gemeinden und Dörfer. Schon allein der Bau eines einzigen Dammes an einem Nebenarm des Flusses würde riesige Trockenflächen auf der anderen Seite erzeugen und damit hunderten Tier- und Pflanzenarten den Lebensraum entreißen.

Obwohl die albanische Regierung immer wieder versprach das Gebiet unter Schutz zu stellen, wurden bisher keine der Pläne umgesetzt. Viele befürchten nun, dass sich mit einer möglichen Veränderung im Kabinett Albaniens durch die Wahlen am 25. April auch die Einstellung der Politikerinnen und Politiker hinsichtlich der Schutzmaßnahmen zum Negativen ändern könnte. Daher wurde nun von patagonia, mithilfe zahlreicher lokaler Aktivist*innen, Wissenschaftlern, internationaler NGOs und Prominenten wie Leonardo Di Caprio, die Initiative „Vjosa National Park NOW“ ins Leben gerufen. Durch Aktionen im öffentlichen Raum und das Lautwerden für die zugehörige Petition wollen sie erreichen, dass der gesamte Flusslauf inklusive seiner Flutgebiete und Auen zum Nationalpark erhoben wird.

Warum unbedingt ein Nationalpark?

 

Im Gegensatz zu einem „einfachen“ Naturschutzgebiet, in dem theoretisch sogar Straßen oder Hotelkomplexe erbaut werden dürfen, unterliegt ein von der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) ausgewiesener Nationalpark den strengsten Naturschutzrichtlinien und bietet damit den bestmöglichen Schutz des Flusses und seiner Biodiversität. Künftige Erschließungspläne würden dadurch strikt verhindert werden, während das Land zusätzliche Einkommensquellen durch EU-Fördergelder und Ökotourismus erschließen könnte. Eigentlich eine Win-Win-Situation, von deren Nutzen die Zuständigen allerdings noch überzeugt werden müssen.

Weitere Informationen

 

Auf der Seite balkanrivers.com findest du weitere Informationen und unter diesem Link kannst du dir den Kurzfilm von patagonia ansehen.

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