… und was sie für die Bodengesundheit, den Wasserkreislauf und das Klima tun, erfahrt ihr in dieser Webstory.
Bestimmt bist auch du schon mal mit dem ein oder anderen Regenwurm in Kontakt gekommen, sei es beim Spielen im Regen als Kind oder beim Kompost Wegbringen im eigenen Garten. Und sicherlich hast du das Husten eines Regenwurmes beim Singen imitiert. Doch dass die schleimigen Erdbewohner richtige Multitalente in Sachen Klimaschutz sind, das wusstest du vielleicht noch nicht. Daher kommen hier 5 Fakten über den Regenwurm:
1. Warum heißt der Regenwurm eigentlich Regenwurm?
Dazu gibt es mehrere Theorien: Die eine besagt, dass er durch seine ständige Aktivität bereits im 16. Jahrhundert als „reger Wurm“ bezeichnet wurde. Eine andere geht davon aus, dass der Name entstanden ist, weil der Wurm fast nur bei Regen seine unterirdischen Tunnel verlässt und dann auch im Gras auf Nahrungssuche gehen kann. Da wir ihn somit eben nur bei feuchtem Wetter sehen, ist es naheliegend, ihn auch danach zu benennen. Jetzt fragst du dich vielleicht: Wenn sie fast den ganzen Tag unter der Erde verbringen…
2. …was macht dann ein Regenwurm den ganzen Tag!?
Kurz gesagt: essen und Tunnel graben. Würmer können täglich bis zur Hälfte ihres Eigengewichts an Nahrung aufnehmen. Während sie ihre Wohntunnel freiwühlen, füllen sie ihren Darm mit humusreicher Erde und vermoderndem Pflanzenmaterial, was später als höchst nährstoffreicher Kot wieder ausgeschieden wird. Dieses „daily business“ der kleinen Tiere hat enorm positive Auswirkungen auf den Boden! Nicht umsonst gilt die Anzahl an Regenwürmern als Indikator für Bodengesundheit. Doch…
3. …wie genau schützt der Wurm den Boden, das Wasser und das Klima?
Durch sein ständiges Umgraben im Zuge des Wohnröhren-Baus trägt er zu einer kontinuierlichen Durchmischung, Auflockerung und Lüftung des Bodens. Das verleiht dem Boden eine Schwamm-artige Struktur, wodurch er mehr Wasser aufnehmen, speichern und für Pflanzen in trockenen Zeiten ein wahrer Lebensretter kann!
Würde der schwindende Bestand der Würmer flächendeckend geschützt werden, könnte das einen signifikanten Beitrag zum Klimawandel leisten. Hochwasserereignisse könnten nämlich durch die größere Saugfähigkeit des Bodens vermieden und Dürreperioden durch die effektivere Speicherung des Wassers besser überstanden werden.
Darüber hinaus ist der Kot der Regenwürmer extrem fruchtbar und wirkt wie Dünger. Einige Wurzeln und Pflanzen nutzen die Regenwurmröhren sogar als Orientierung und Hilfe für ihren eigenen Weg, da sie leichter durch die gelockerte Erde wachsen können und über die mit Wurmkot versehenen Wände viele Nährstoffe aufnehmen können. Durch seine Arbeit leistet der Regenwurm somit also auch einen Beitrag zum Umweltschutz, da somit weniger Dünger und Pestizide verwendet werden müssen.
Übrigens: Charles Darwin widmete schon 1881 ein ganzes Buch dem Wurm. Sein Werk „Die Bildung der Ackererde durch die Thätigkeit der Würmer“ beendete er mit den Worten: „Man kann wohl bezweifeln, ob es noch viele andere Thiere gibt, welche eine so bedeutende Rolle in der Geschichte der Erde gespielt haben, wie diese niedrig organisierten Geschöpfe.“
Ganz schön eindeutige Worte von einem so bekannten Mann! So unscheinbar sie auch sind, sie erfüllen so viele wichtige Rollen, dass ihr Schutz sehr wichtig ist. Daher stellt sich die nächste Frage:
4. Wie können wir die Würmer schützen?
Indem man ihren Lebensraum so natürlich wie möglich hält. Das bedeutet beispielsweise keine Pestizide, keine künstlichen Dünger, nicht Umgraben und Futter in Form von Grasschnitt oder Kompost zur Verfügung stellen.
Findest du einen schwächelnden oder trocken aussehenden Regenwurm auf der Straße, kannst du ihn aufhaben und zurück zu offenem Boden bringen oder zuerst vorsichtig mit Wasser begießen. Das Befeuchten kann die Tiere oft noch retten!
5. Und zuletzt: können Regenwürmer wirklich husten?
Nein, da müssen wir dich enttäuschen. Regenwürmer haben gar keine Lungen, da sie über ihre Haut atmen. Dementsprechend können auch keine Partikel in die Atemwege eindringen, welche über ein Husten hinaustransportiert werden müssten. Das Fehlen dieses Organs scheinen sie mit der ungewöhnlichen Anzahl eines anderes wettmachen zu wollen: der Regenwurm besitzt nämlich ganze 10 Herzen.