Im schon abgeschlossenen Projekt LIFE Sterlet hat die Universität für Bodenkultur auf der Donauinsel Sterlets aus Eiern ausgebrütet, aufgezogen und insgesamt 240.000 junge Fische in die Donau entlassen. Die kleinste Stör-Art ist stark gefährdet und kann sich nun wieder selbstreproduzieren.
Das Know How aus dem Projekt wird jetzt beim Aufbau einer schwimmenden Aufzuchtstation in der Donau weiter genutzt. Der Fokus liegt auf insgesamt vier Stör-Arten: Zusätzlich zum Sterlet in der Oberen und Mittleren Donau sollen nun auch die Arten Waxdick, Sternhausen und Hausen in der Unteren Donau vor dem Aussterben bewahrt werden.
Störe sind stark bedroht
Störe sind große Fische, sie haben eine hohe Lebenserwartung und werden erst spät geschlechtsreif. Außerdem haben sie hohe Ansprüche an ihren Lebensraum. Deshalb zeigen sie auch an, ob Flüsse oder Meere ökologisch gesund sind. Störe sind die am stärksten bedrohte Tierfamilie der Welt. Früher wurden sie wegen ihres Fleisches und des Kaviars überfischt. Heute ist ihr Lebensraum bedroht und ihre Wanderrouten sind oft unterbrochen.
In der Donau sind zwei von sechs Arten bereits ausgestorben. Drei Arten sind aktuell noch vereinzelt in der unteren Donau anzutreffen. Die extrem kleinen Populationen können sich nicht aus eigener Kraft erholen und vermehren, sondern brauchen Unterstützung durch Jungfische, die aufzogen und ausgesetzt werden.
Österreichs Beitrag zum Schutz der Störe in der Donau
Die geplanten Maßnahmen beim Projekt LIFE Boat 4 Sturgeon sind: Elterntiere halten und züchten, Jungfische auswildern, Gen-Datenbanken führen, und das alles wissenschaftlich und mit Öffentlichkeitsarbeit begleiten.
Das Schiff wird vom Projektpartner viadonau gestellt, der Liegeplatz an der Donauinsel von der Stadt Wien. Die Leitung des Projekts liegt bei der Universität für Bodenkultur in Wien, und mehrere Institutionen in Ungarn, Slowenien, Rumänien, Bulgarien, Slowakei und Ukraine beteiligen sich. In Österreich ist das Bundesamt für Wasserwirtschaft beteiligt. Das Projekt soll bis Ende 2029 laufen und insgesamt werden 11,8 Millionen Euro investiert.