Saurer Regen

Saurer Regen_pixabay_diego torresRegenwasser nimmt eine gewisse Menge an Kohlendioxid auf, wenn es vom Himmel fällt. Erreicht es den Boden, ist das Wasser aufgrund der so entstehenden Kohlensäure leicht sauer: Es besitzt einen pH-Wert von 5,5. Fließt das Wasser anschließend durch alkalischen, kalkhaltigen Boden, dann wird es schwach alkalisch, also basisch. Das bedeutet also: Hartes Wasser ist schwach alkalisch, weiches Wasser hingegen leicht sauer.

Als sauren Regen bezeichnet man Niederschläge, deren pH-Wert niedriger als 5,5 ist. Zwar gibt es auch natürliche Ursachen für sauren Regen, wie beispielsweise die Nähe von Vulkanen. Die Hauptursache für sauren Regen ist jedoch die von Menschen verursachte Luftverschmutzung. Einerseits steigt durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe wie Kohle und Öl der natürliche Kohlendioxidgehalt der Luft stark an, während gleichzeitig der natürliche pH-Wert des Niederschlags durch die verstärkte Bildung von Kohlensäure sinkt. Andererseits gelangt das durch die Verbrennung von Kohle und Öl entstehende Schwefeldioxid in die Luft, wo es vom Regenwasser aufgenommen wird. Im Wasser löst es sich dann zu Schwefelsäure.

Ein zusätzliches Problem besteht darin, dass saurer Regen „wandert“: Das heißt, die Schadstoffemissionen in der Luft können durch den Wind weite Strecken zurücklegen und auch in Gegenden sauren Regen auslösen, in denen die Luftverschmutzung weniger stark ist.

Auswirkungen von saurem Regen

Auf Pflanzen: Saurer Regen führt zu saurem Boden und stört so seine natürliche Zusammensetzung. Es werden nicht nur wichtige Nährstoffe ausgewaschen, sondern auch giftige Schwermetallionen freigesetzt. Diese beschädigen die Feinwurzeln der Bäume und erschweren somit die Wasser- und Nährstoffaufnahme. Dadurch werden die Pflanzen geschwächt und wesentlich anfälliger für Krankheiten oder natürliche Belastungen (Dürre, Stürme, Bodenfrost etc.).

Auf Gewässer und Tiere: Auch das biologische Gleichgewicht von Gewässern und aller darin lebenden Organismen wird vom sauren Regen beeinflusst. Sinkt der pH-Wert des Regens beträchtlich unter den natürlichen Wert von 5,5, wird Aluminium aus den Böden gewaschen. Für Fische, Kröten, Frösche und andere Amphibien wirkt das Aluminium wie Zellgift und hindert die Tiere in ihrer Entwicklung oder tötet sie sogar. Der Kreislauf setzt sich danach an Land fort: Vögel fressen die mit Aluminium verseuchten Fische, Frösche usw. Das Aluminium bewirkt, dass die Eier der Vögel zu dünne Schalen haben, als dass die Jungen überleben könnten.

Auf Gebäude: Sand- und Kalkstein werden besonders schnell von saurem Regen zersetzt, denn der saure Niederschlag löst die im Gestein enthaltenen Mineralien. Verwitterungserscheinungen sind bei allen im Freien stehenden Gebäuden bis zu einem gewissen Grad normal, doch der saure Regen beschleunigt den Prozess durch die erhöhte Konzentration von Kohlen- und Schwefelsäure enorm.

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